Steuerberaterverband Niedersachsen Sachsen-Anhalt e.V.
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21.01.2025 | 13:30 Uhr – 17:00 Uhr |
Die Interaktion zwischen einer Kapitalgesellschaft und ihren Anteilseignern ist für gewöhnlich geprägt von quotalen Einlagen und Ausschüttungen. Es ist jedoch in der Praxis häufig so, dass nicht alle Anteilseigner in der Lage oder bereit sind, den Liquiditätsbedarf der Kapitalgesellschaft vollständig zu decken. Doch was passiert, wenn Einlagen
disquotal erfolgen?
Diese Frage ist eine der kontroversesten im Schenkungsteuerrecht im letzten Jahrzehnt, weshalb viele Anteilseigner davor zurückschrecken, und das, obwohl die Finanzverwaltung den Steuerpflichtigen entgegengekommen ist. Auf der anderen Seite besteht häufig der Wunsch nach einer abweichenden Gewinnverteilung, insbesondere zur individuellen Verlustnutzung. Erfreulicherweise hat der BFH eine steuerzahlerpositive Position eingenommen und verbesserte Rahmenbedingungen geschaffen.
In unserem Seminar beleuchten wir diese komplexe Thematik aus verschiedenen Perspektiven. Wir erörtern die zivilrechtlichen, schenkungsteuerlichen und ertragsteuerlichen Aspekte und bieten Ihnen Handlungsempfehlungen und Formulierungshilfen für die Praxis. Wir werden uns auf bestehende Verwaltungsanweisungen (wie das aktuelle BMF-Schreiben vom 4. September 2024), die aktuelle BFH-Rechtsprechung und fundierte Literaturmeinungen stützen, um Ihnen ein ausreichendes Maß an Sicherheit hinsichtlich der steuerlichen Implikationen zu bieten. Ein besonderer Fokus wird auf der Führung gesellschafterbezogener Kapitalrücklagenkonten liegen.
I. Disquotale Einlagen
1. Rechtslage vor Einführung des § 7 Abs. 8 ErbStG und § 15 Abs. 4 ErbStG
a) Leistungsbeziehung Gesellschafter – Kapitalgesellschaft
b) Leistungsbeziehung zwischen den Gesellschaftern
c) Vermögenszuwendung von Dritten an die Kapitalgesellschaft
2. Rechtslage mit Einführung des § 7 Abs. 8 ErbStG und § 15 Abs. 4 ErbStG
3. Lösungsansatz in R E 7.5 Abs. 11 Satz 13 ff. ErbStR 2019
II. Gesellschafterbezogene Kapitalrücklage
1. Öffnungsklausel und nachträgliche Anschaffungskosten
2. Kriterien für die Qualifikation als Eigen- oder Fremdkapital
3. Exkurs: Fremdübliche Verzinsung Fremdkapital
4. Steuerliches Einlagekonto
III. Disquotale Ausschüttungen
1. Schenkungen im Verhältnis Kapitalgesellschaft zum Gesellschafter
2. Schenkungen zwischen Gesellschaftern bzw. zwischen Gesellschafter und nahen Angehörigen
IV. Fallbeispiele
V. Übersicht über die aktuelle BFH-Rechtsprechung
Teilnahme
Die Gebühr je Teilnehmer/in beträgt 130 Euro und beinhaltet die Arbeitsunterlage sowie die erweiterte Pausenbewirtung.